Die Familie, die ich als Nächstes traf, wohnt auch in Beliatta. Der Vater der Familie leidet unter einer Hörschädigung und muss sich laut seiner Frau zukünftig einer Operation unterziehen. Er ist als Verputzer bzw. Gelegenheitsarbeiter tätig und verdient 1500 Rs. (4,5€) pro Tag, sofern Arbeit vorhanden ist. An regnerischen Tagen, die in Sri Lanka häufig vorkommen, gibt es keine Arbeit. Sie haben zwei Kinder; während meines Besuchs konnte ich jedoch nur die Tochter kennenlernen, die mit einer Trisomie 21 geboren wurde.
Siyansa lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in Beliatta. Sie ist fünf Jahre alt und hat ein Down-Syndrom. Das Leben und Überleben in Sri Lanka ist bereits eine Herausforderung, mit einer Behinderung jedoch noch viel mehr. Fördermittel sind rar, doch ich weiß, dass die Mutter regelmäßig Herzuntersuchungen durchführen lassen muss, da Siyansa einen Herzfehler hat. Sie kann zwar teilweise selbstständig essen, benötigt jedoch bei vielen Dingen Unterstützung.
Minaga, ein neunjähriges Kind, besucht die Schule und malt sehr gerne. Mehr kann ich leider nicht über ihn berichten, da er während meines Familienbesuchs in der Schule war. Bei meinem nächsten Aufenthalt im Dorf werde ich versuchen, ihn zu treffen und persönlich zu fragen, was er sonst noch gerne tut. Das Foto hier wurde mir von einem Nachbarn geschickt.
Im August 2024 besuchte ich das Kind Yehara Nethuki, das mit seinen Eltern in Beliatta lebt. Der Vater erlitt einen
Rückenschaden durch einen Sturz vom Dach, kann jedoch noch Garten- und Reinigungsarbeiten verrichten und etwa 17.000 Rs im Monat verdienen (ungefähr 50 Euro). Die Familie lebt noch in einem
Lehmhaus ohne Strom und fließendes Wasser. Abends versorgt der Nachbar die Familie mit Strom für Licht über ein Verlängerungskabel, wofür sie etwa 1.000 Rs monatlich zahlen. Zum Duschen nutzen
sie einen nahegelegenen Brunnen, den sich mehrere Familien teilen. Trinkwasser wird in Kanistern geholt, die ein Wasserlieferant für 100 Rs pro Kanister auffüllt. Die Regierung hat der Familie
etwa 250-300 Euro für den Bau eines festen Hauses zur Verfügung gestellt. Dieses Haus, das nur Grundmauern und ein Wellblechdach hat, steht bereits neben der Hütte. Der Umzug kann jedoch noch
lange dauern, da die nächsten Schritte, wie Holztüren und -fenster sowie Strom, sehr kostspielig sind.
Yehara Nethuki wohnt in Beliatta zusammen mit ihren Eltern. Sie malt sehr gerne und genießt es auch zu singen und zu tanzen. Volleyball spielt sie ebenfalls gerne in der Schule. Sie ist Einzelkind und zeigte sich bei meinem Besuch als außerordentlich höflich und freundlich.
Im Jahr 2024 lernte ich eine sehr nette Familie kennen. Sie haben drei Kinder, und die Unterstützung würde vor allem der Tochter zugutekommen. Sie ist offenbar sehr intelligent, erzielt Spitzennoten in der Schule, sodass eine Förderung sicherlich sinnvoll wäre. Der Vater hat mit 33 Jahren Diabetes bekommen und arbeitet als Bauarbeiter/Handlanger, wobei er täglich 2000 Rs. verdient. Da er jedoch nicht jeden Tag benötigt wird, beläuft sich das monatliche Einkommen auf etwa 20000 bis 24000 Rsw. Die Mutter verkauft aus dem Fenster ihres Hauses kleine Gegenstände, was allerdings kaum Gewinn abwirft, vielleicht 100 Rsw pro Tag. Zusätzlich fertigt sie Ohrringe an, womit sie täglich 200 Rsw verdienen kann. Die Miete ist mit 5000 Rs. vergleichsweise niedrig, bleibt jedoch nur so lange gering, wie der Eigentümer im Ausland ist.
Ranudi Sahasna, genannt Ranu, ist eine fleißige Schülerin der 6. Klasse. Sie hat eine Leidenschaft für Geschichten und genießt Basketball sowie Volleyball. Ranu nimmt an drei Privatunterrichtsstunden teil, die jeweils 2500 Rs kosten, in den Fächern Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften. Der Unterricht findet auf Englisch statt, was den Preis etwas erhöht. Zusätzlich zeigt sie Interesse an ICT (Informationstechnologie).
Kemira Hasal, genannt Hassi, ist ein geschickter Bastler und begeisterter Fußballspieler. Er ist wissbegierig, liest oft Bücher aus der Bibliothek und besucht drei Privatkurse in den Fächern ICT, Mathematik und Naturwissenschaften, die jeweils 1000 Rs kosten. (3-4 Euro)
Isula, auch bekannt als Isu, ist der Kapitän seiner Fußballmannschaft, besitzt ein Aquarium und ist als Headprefect im lokalen Tempel ehrenamtlich tätig. Er möchte nach der Schule einen Kurs belegen, sei es Koreanisch oder Kochen, um seine beruflichen Chancen zu verbessern. Die Kosten für einen solchen Kurs belaufen sich auf etwa 45.000 Rs. (circa 135 Euro).
Die Familie lebt unter einfachen Bedingungen; sie verfügen weder über ein eigenes Bad noch eine Toilette und sind daher auf die sanitären Anlagen der Großeltern angewiesen, die im Nachbarhaus leben. Sie besitzen einen Brunnen, der jedoch noch nicht fertiggestellt ist. Sein Vater ist Mechaniker für Autos und nimmt Gelegenheitsjobs an, wann immer sich die Möglichkeit bietet. Nur bei regelmäßigen Aufträgen ist ein Verdienst von ca. 20000 zu erzielen
Ayod (vollständiger Name Ayod Adithya Abilash Monoboolage) begegnete ich zum ersten Mal im April 2023. Er ist ein energiegeladener und warmherziger Sechsjähriger, der kürzlich seine Schullaufbahn angetreten hat. Seine Leidenschaft gilt dem Malen. Außerdem hat er ein großes Herz für hilflose Tiere, von denen er bereits einige bei sich aufgenommen hat. Derzeit besucht er einen Schachkurs.
Lassanda lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Kalutara. Ihr Mann arbeitet als Fischer und geht für einige Tage mit anderen Fischern auf See. Sein Einkommen ist sehr variabel und schwer vorherzusagen, da der Verkaufserlös des Fangs geteilt wird und bei schlechtem Fang kaum Lohn ausgezahlt wird. Sie mieten ein Haus für 7000 Rs. Die Miete scheint angemessen, obwohl es an manchen Stellen im Haus hineinregnet, was ich 2023 selbst feststellen konnte.
Priyanthi lebt mit ihren beiden Töchtern und ihrem Ehemann Thanushka in Kottawa, nicht allzu weit entfernt von Colombo. Thanushka arbeitet hart in einer Recyclinganlage, wo er den ganzen Tag über Altplastik sortiert, zerkleinert und in Säcke verpackt. Dafür erhält er ein relativ stabiles Einkommen von etwa 24.000 bis 30.000 Rs. Sie leben zur Miete und bezahlen 10.000 Rs dafür. Ihr Ziel ist es, irgendwann ein eigenes Haus zu besitzen. Sie haben bereits ein Grundstück, das mit hohen Zinsen monatlich abbezahlt werden muss, wie es in Sri Lanka leider üblich ist.
Sujeewas Familie lebt in Beliatta, im Süden Sri Lankas. Um das Grundstück und das Haus zu finanzieren, mussten sie sich viel Geld leihen. Aufgrund der hohen Zinsen, die teilweise von einem privaten Kreditgeber stammen, arbeitet Sujeewa für zwei Jahre in Saudi-Arabien, um zumindest die Zinsen abzahlen zu können und den Bankrott abzuwenden. Die Großmutter lebt im Haushalt und übernimmt die Betreuung. Sujeewas Ehemann ist Bauarbeiter und arbeitet, wenn es Aufträge gibt. Er lebt zusammen mit seinem 17-jährigen Sohn aus erster Ehe im Haus.
Sayul ist der Bruder von Dishala und Gayasha und das jüngste Mitglied der Familie. Er ist jetzt vier Jahre alt und wird Chuti Putha genannt. Er spielt sehr
gerne mit Autos oder auch einfach nur mit einem Ball. Morgens ist er immer der Erste, der aufwacht und im Haus spielt.
Erandika und ihr Ehemann Vasanta wohnen mit ihren Kindern in der Nähe von Ratnapura auf einem Grundstück, das einst ihrem Großvater gehörte. Auch die Großmutter lebt hier in einem Anbau. Die Familie kämpft darum, finanziell über die Runden zu kommen. Der Vater ist Maler und wird nur bezahlt, wenn er zur Arbeit gerufen wird, was in der aktuellen angespannten Situation in Sri Lanka immer seltener vorkommt. Die Großmutter hilft ebenfalls und verdient etwa 2 Euro täglich auf einer Kautschukplantage..
Am 7. Juni 2023 wurden die Zwillinge genau ein Jahr alt. Im Jahr 2024 hatte ich
die Gelegenheit, alle Kinder zu besuchen. Beide sind anfangs ein wenig schüchtern und reserviert. Die Mutter stillt gelegentlich, aber die Milch reicht nicht mehr aus, daher muss
zusätzlich Formula-Nahrung gekauft werden. Tashanya (Suddu) ist stets etwas schlanker als ihre Schwester Tharulya (Sandu).
Thusharis Familie lebt im Süden Sri Lankas auf einem von der Regierung geförderten Grundstück, für das sie kleine Raten (3000 Rs) zurückzahlen müssen. Der Vater arbeitet in einer Autolackiererei und könnte täglich 2000 Rs verdienen, wenn Arbeit verfügbar wäre, was jedoch selten vorkommt. In Zeiten ohne Einkommen bittet die Familie Nachbarn um Essen oder ein Verwandter unterstützt sie mit Lebensmitteln. Sie haben keinen eigenen Stromanschluss (ein Nachbar stellt zumindest Licht über ein Verlängerungskabel zur Verfügung), kein eigenes Wasser, keinen Brunnen und auch keine Toilette. Für all diese Bedürfnisse sind sie auf verschiedene Nachbarn angewiesen.
Die Kinder sind entzückend und wirken trotz ihrer Armut sehr fröhlich, als wären sie sich ihrer Situation nicht bewusst.